Ein gutes Handout: übersichtlich und prägnant

List Handout

Wie erstellt man ein gutes Handout?

Die Referate sind ein ständiger Bestandteil des Studiums. Begleitend zu Referaten sollen häufig Thesenpapiere bzw. Handouts angefertigt werden.

Das Handout wird unterstützend und ergänzend zum Referat bzw. Vortrag eingesetzt. Es kann das Referat in einer lakonischen Form wiedergeben oder auch solche Gesichtspunkte enthalten, die sich aus dem Referat bzw. aus den vorgetragenen Informationen ergeben (Kruse 2007, S. 209).

In ein Handout können sowohl Positionen anderer Verfasserinnen und Verfasser als auch eigene Überlegungen zum jeweiligen Thema aufgenommen werden (Kruse 2007, S. 209). Dabei soll im Handout erkennbar sein, ob die aufgeführten Thesen von dem Vortragenden oder von anderen Autoren stammen. Demnach sind die von anderen Autoren stammenden Gedanken stets kenntlich zu machen.

Die Funktionen von Handouts bestehen vorwiegend darin, das Gespräch mit den Zuhörenden in Gang zu bringen und zu unterstützen sowie die Hauptinhalte des Vortrags in schriftlicher Form komprimiert darzustellen (Kruse 2007, S. 209).

So steht bei der Erstellung eines Handouts die kurze und prägnante Zusammenfassung der wesentlichen Punkte des Referats oder der wissenschaftlichen Arbeit im Vordergrund. Eine besondere Aufmerksamkeit soll dabei der Exaktheit der Formulierungen und der optischen Darstellung im Sinne der Leserfreundlichkeit geschenkt werden. Letzteres ist insofern zu beachten, als das Handout eine schnelle Orientierung in der gesamten Informationsflut des Referats ermöglichen soll.

Das Handout hat in der Regel einen Umfang von einer bis zwei Seiten, fasst die wichtigsten Aspekte des Referats zusammen und dient den Zuhörern als Hilfestellung für das Folgen des Referats und für eine anschließende Diskussion (Andermann/Drees/Grätz 2006, S. 115). Für das Verwenden von Handouts als Anregung zu der anschließenden Diskussion gibt es sowohl Pro- als auch Contra-Argumente.

Handout: Vor- und Nachteile

Als Resultat des Einsatzes von Handouts bei mündlichen Präsentationen können sich folgende Vor- und Nachteile ergeben (Ehlich 2003, S. 24): Zum einen wird durch die Verteilung von Handouts die kognitive Tätigkeit des Rezipierens bei der Zuhörerschaft erleichtert.

Zum anderen kann dadurch das Rezipieren überflüssig erleichtert werden und sich auf ein oberflächliches Niveau reduzieren, indem sich das Publikum nicht mehr um ein kognitives Folgen des Vortrags bemüht (Ehlich 2003, S. 24). Stattdessen wird das Rezipieren durch ein bloßes Lesen des Handouts ersetzt. In diesem Zusammenhang empfiehlt Kruse (2007, S. 209) die Handouts am Ende des Referierens zu verteilen, wenn bei der Präsentation Visualisierungsmittel wie z. B. PowerPoint eingesetzt werden, damit die Zuhörer nicht ständig zwischen mehreren Informationsquellen bzw. Reizen wechseln müssen.

Die Handouts sind eine sinnvolle Ergänzung zu dem Referat bzw. Vortrag, wobei der Zeitpunkt des Einsatzes überlegt und geplant werden soll. Zudem ist auf eine informative und zugleich übersichtliche Gestaltung des Handouts zu achten. Lediglich relevante Aspekte, Thesen oder Positionen sollen in das Handout aufgenommen werden.


..Buch Graphik Quellen: 

Andermann, Ulrich; Drees, Martin; Grätz, Frank (2006):  Duden. Wie verfasst man wissenschaftliche Arbeiten? Ein Leitfaden für das Studium und die Promotion. 3., völlig neu erarb. Aufl. Mannheim: Bibliographisches Institut.

Ehlich, Konrad (2003): Universitäre Textarten, universitäre Struktur. In: Ehlich, Konrad; Steets, Angelika (Hrsg.) (2003): Wissenschaftlich schreiben – lehren und lernen. Berlin/New York: de Gruyter, S. 13-28.

Kruse, Otto (2007): Keine Angst vor dem leeren Blatt. Ohne Schreibblockaden durchs Studium. 12., völlig neu bearb. Aufl. Frankfurt am Main; New York: Campus.


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