Als Dozentin habe ich mich häufig gefragt, wie man die erste Begegnung mit der Gruppe motivierend gestalten kann.
Dabei habe ich eine interessante und kreative Kennenlern-Methode im Buch “Spiele für Workshops und Seminare” (Beermann/Schubach 2012) gefunden und diese gleich in meinen universitären Lehrveranstaltungen sowie in DaF-Sprachkursen ausprobiert. Im Folgenden werde ich über diese Erfahrung kurz berichten.
Diese Kennenlern-Methode heißt “Wer bin ich?” und lässt sich gut in der ersten Unterrichtsstunde bzw. bei dem ersten Workshop-Treffen einsetzen. Der Kern dieser Methode besteht darin, dass jeder Teilnehmer / jede Teilnehmerin der Reihe nach 3-4 Fragen beantwortet. Die Fragen werden im Voraus vorbereitet und auf Kärtchen oder DIN-A4-Blätter ausgedruckt und ggf. laminiert oder in Klarsichthüllen gelegt.
Dabei können beispielsweise folgende Fragen bzw. zu vervollständigende Aussagen vorkommen:
- Ich heiße …
- Ich studiere … / arbeite als …
- Wie kann ich beitragen, damit es eine erfolgreiche Lehrveranstaltung / ein erfolgreicher Workshop wird?
- Was erwarte ich von dieser Lehrveranstaltung / von diesem Workshop? Was will ich hier erfahren / lernen?
- Was mich besonders auszeichnet: Ich bin der/die Einzige hier, der/die …
Die letzte Frage ist besonders spannend, denn hier werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aufgefordert, etwas zu finden, dass sie besonders auszeichnet. Eine mögliche Antwort wäre zum Beispiel “Ich bin die einzige hier, die fünf Sprachen spricht”. Wenn dies auf keine/n andere/n Teilnehmer/In zutrifft, dann ist das Alleinstellungsmerkmal gefunden und der/die nächste Teilnehmer/In ist an der Reihe. So erfahren die TeilnehmerInnen auf einer spielerischen Art und Weise, dass sie alle einzigartig sind.
Auf diese Weise lässt sich das erste Kennenlernen der Gruppe mit einem unterhaltsamen informationellen Input verbinden und kann zugleich auch als dynamischer Einstieg in das Thema des Unterrichts bzw. des Workshops dienen.
Sie können gerne die Beispielfolien „Wer bin ich?“ herunterladen, die ich in meinen Lehrveranstaltungen verwendet habe, oder eigene Kärtchen passend zu Ihrer Unterrichtssituation und Ihrem Unterrichtsthema anfertigen.
Folien – Wer bin ich – Lehrveranstaltungen
Folien – Wer bin ich – Sprachkurse
Ich wünsche Ihnen viel Spaß in der Lehre!
Quelle:
Beermann-Hagel, Susanne; Schubach, Monika (2012): Spiele für Workshops und Seminare. 3.,durchges. Aufl. Freiburg: Haufe, S. 12-13.
Weiterlesen: → Kreative Gruppeneinteilung im Unterricht
Weiterlesen: → Warum soll die Wissenschaftssprache im Studium vermittelt werden?
Weiterlesen: → Objektivität wissenschaftlicher Publikationen